Was ist Gewalt? Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b setzten sich im ersten Teil erst einmal mit dieser Fragestellung auseinander. Mit einer Skala von 0 – 100 bewerteten sie alle für sich, welche Verhaltensweisen für sie zur Kategorie „Gewalt“ gehört. Nacheinander wurden Begriffe wie z.B. Mobbing, Rauferei, Beleidigung, Sachbeschädigung usw. von der Schulsozialpädagogin Frau Pfeilschifter, der Klasse vorgezeigt. Im Anschluss entstanden rege Diskussionen und man kam zu einem spannenden Ergebnis. Jeder Mensch hat eine andere Meinung über Gewalt und empfindet eine Situation unterschiedlich gewalttätig. Zum Beispiel: für einen ist eine Beleidigung ein absoluter Gewaltakt, für den anderen gar nicht und für einen anderen ist es situationsabhängig. Im Gesetz ist aber z.B. Beleidigung als verbale Gewalt und Körperverletzung als körperliche Gewalt, eine Straftat, die im Strafgesetzbuch aufgeführt ist.
Im zweiten Teil ging es direkt zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ über. Mit einem Rollenspiel wurden zwei verschiedene Situationen vorgespielt. In der ersten Szene spielten die Rollenspieler eine Schulsituation sehr aggressiv und einschüchternd vor. Die Kommunikation in dieser Szene entsprach der sogenannten „Wolfssprache“. Nach Reflexion und Austausch mit der Klasse, wurde eine zweite Szene nachgespielt, diesmal der „Giraffensprache“ entsprechend. Das Konzept der Giraffen- und Wolfssprache stammt vom Kommunikationsforscher und Psychologen Marshall Rosenberg. Die Wolfssprache ist verletzend, ausgrenzend, beleidigend und ruft wiederum genau diese Verhaltensweisen beim Gegenüber hervor. Da ist das Risiko einer Eskalation sehr hoch. Die Giraffensprache ermöglicht einen Streit ohne Gewalt. Hier spricht man aus, was einen ärgert, was man dabei fühlt und was man vom anderen erwartet. Der Gesprächspartner kann dadurch besser einordnen, was den anderen stört und was er möchte.