Männer jagen Mammuts, Frauen hüten Herd, Kinder und Höhle? Und: Wie sehr ähneln wir unseren Vorfahren eigentlich? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigten sich die 5. und 6. Klassen auf ihrem Tagesausflug in den Lockschuppen Rosenheim.
Gemeinsam mit den beiden Eiszeit-Menschen „Urs“ und „Lena“, unseren Urahnen, ging die Reise weit zurück durch ein Eiszeit-Jahr.
Aber wann spricht man eigentlich von einem Eiszeitalter?
Wissenschaftler sprechen davon, wenn mindestens ein Pol der Erde vergletschert ist, dort also ständig Eis liegt.
Und weil heute Arktis und Antarktis unter Eis liegen, leben wir jetzt gerade in einem Eiszeitalter.
Allerdings gibt es auch in einer Eiszeit Kaltzeiten und Warmzeiten, und wir befinden uns gerade eindeutig in einer Warmzeit, wie uns die heißen Sommer und das Schmelzen der Gletscher beweisen.
Die Klassen 5a, 6 Gtk, 6a und 6b wunderten sich gleich zu Beginn der Führung, warum die beiden Eiszeitmenschen eine so dunkle Haut hatten, doch dafür hatte unsere Expertin Frau Fortmeier eine interessante Erklärung: Wegen der Ernährung wurde die Haut der Menschen im Laufe der Zeit immer heller und heller, aber damit leider auch immer empfindlicher. Von Natur aus und zu unserem eigenen Schutz hätten wir alle eigentlich also eine viel dunklere Hautfarbe.
Besonderen Eindruck machten die riesigen Rekonstruktionen der Eiszeittiere, wie zum Beispiel des Riesenhirsches, des Höhlenlöwen oder des Wollnashorns, die uns durch die gesamte Ausstellung begleiteten. Diese Tiere sind leider heute alle ausgestorben, aber mit Hilfe von wenigen Skelettfunden konnten auch diese von den Wissenschaftlern ziemlich genau nachgebildet werden.
Am spannendsten war schließlich aber das echte Skelett eines Eiszeit-Mannes, das bei Ausgrabungen 1913 aus einer Höhle im Altmühltal entdeckt wurde. Die Knochen sind so gut erhalten, dass man daraus mit Hilfe von komplizierten Knochenuntersuchungen nicht nur Geschlecht und Alter ablesen konnte, sondern auch, wie groß der Mann ungefähr war und woraus seine Nahrung bestand. Fest steht, dass der Mann ein geschickter Jäger gewesen sein musste, der seine Beute aus großer Distanz mit Holzwaffen, Speeren und Lanzen erlegte.
Nach einer kurzen Stärkung zwischendurch durften sich die Schülerinnen und Schüler selbst kreativ betätigen, indem sie einen Eiszeitschmuck aus Federn, Holzperlen, kleinen Fellstückchen und Leder herstellten. Solche Ketten waren in der Eiszeit groß in Mode, wie Frau Neuhaus im Workshop erzählte. Mit ihrer Hilfe gelang es auch jedem, eine tolle Kette zu gestalten.
Am Ende des Tages kamen alle zwar erschöpft, aber dafür als richtige „Eiszeit-Experten“ in Plattling an.
5a, 6Gtk, 6a, 6b