Jugendwiderstand zur NS-Zeit `23

Am 06.12.2023 nahm die M10 auf Initiative von Frau Pfeilschifter an einem Onlinevortrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes teil. Organisiert hatte diesen Dr. Birkner. Den Vortrag hielt Dr. Carmen Grabuschnig, die über dieses Thema ihre Masterarbeit verfasste.

Über Videos von Zeitzeugen bekamen die Schüler eine Idee davon, dass nicht alle Jugendlichen mit dem System der Nationalsozialisten einverstanden waren.

Im weiteren Verlauf wurden den Zuhörern Jugendgruppen vorgestellt, die sich „spontan“ am Widerstand beteiligten. Die Mitglieder waren vor allem Jugendliche aus dem Arbeitermilieu, die sich zu Vereinigungen, wie den „Edelweißpiraten“, der „Swingjugend“ oder den „Leipziger Meuten“ zusammenschlossen.

Folgende Motive zum Zusammenschluss hatten die Mitglieder der Jugendgruppen gemeinsam:

  • die Ablehnung sämtlicher Zwänge
  • den Anspruch auf Selbstbestimmung
  • die Ablehnung sämtlicher Instrumentalisierung
  • Solidarität innerhalb und außerhalb der Gruppe

Ihre Aktivität lag vor allem darin, dass sie sich den Zwängen der NS nicht unterordnen wollten und eigene Aktivitäten und Interessen auslebten. So fuhren sie gemeinsam aufs Land, verbrachten dort eine unbeschwerte Zeit und gingen ihren Vorlieben, wie dem Tanzen, nach. Zudem kleideten sie sich nach amerikanischem Vorbild und lehnten die Uniformierung ab.

Der amerikanische Tanzstil galt aber unter den Nationalsozialisten als entartet und undeutsch. Deshalb wurden ab 1941 sämtliche Mitglieder rigoros verfolgt.

Dr. Birkner verwies nach dem Vortrag noch auf den aktuellen Bezug der Problematik, denn auch Musikstile wie Hiphop wären heute als ein Zeichen des Widerstandes der schwarzen Bevölkerung gegen das System zu verstehen. Auch im Iran übernehmen seiner Aussage nach immer mehr Jugendliche Kleidungsstile der westlichen Welt, schminken sich oder verweigern die Burka.

Insgesamt war dies ein interessanter Beitrag über einen Bereich, den man im Geschichtsunterricht so nicht behandelt.

Es stimmt dennoch traurig, dass auch heute noch Menschen unter solchen Missständen leben müssen.